Daten überschrieben – Wiederherstellung möglich?
Das Überschreiben von Daten bezeichnet den Prozess, bei dem neue Informationen an der Stelle von bereits vorhandenen Informationen auf einem Speichermedium gespeichert werden. In der digitalen Welt ist dieses Konzept sowohl in Bezug auf die alltägliche Nutzung von Computern und anderen Geräten als auch in Bezug auf Fragen der Datensicherheit und der Datenwiederherstellung von großer Bedeutung.
Wann immer ein neues Dokument erstellt, ein Bild bearbeitet oder eine Datei gespeichert wird, wird ein Prozess der Datenüberschreibung durchgeführt. Die neue Information wird auf das Speichermedium geschrieben und ersetzt dabei alle vorherigen Informationen, die an derselben Stelle gespeichert waren. Dieser Prozess kann bewusst, wie bei der Aktualisierung einer Datei, oder unbewusst, wie bei temporären Systemoperationen, erfolgen.
Wie werden Daten überschrieben?
Das Überschreiben von Daten ist ein wesentlicher Bestandteil der Funktionsweise von Computersystemen und anderen digitalen Geräten. Da der Speicherplatz auf jedem Medium begrenzt ist, wird durch das Überschreiben alter, nicht mehr benötigter Daten Platz für neue, relevante Daten geschaffen. Dies ermöglicht es dem System, effizient zu arbeiten und die begrenzten Ressourcen optimal zu nutzen.
Obwohl das Überschreiben von Daten für die normale Funktion von Computersystemen unerlässlich ist, hat es auch Auswirkungen auf die Sicherheit und Privatsphäre der Benutzer*innen. Da überschriebene Daten in der Regel nicht oder nur mit erheblichem Aufwand wiederhergestellt werden können, ist das Überschreiben von Daten eine häufig verwendete Methode, um sicherzustellen, dass gelöschte oder sensible Informationen nicht wiederhergestellt werden können.
Viele Betriebssysteme und spezialisierte Anwendungen wie der Eraser bieten daher Funktionen zum sicheren Löschen von Daten, die die betreffenden Daten mehrfach überschreiben, um eine Wiederherstellung zu verhindern.
Zur Datenvernichtung nutzt der Eraser die Guttmann-, Pseudorandom-Data- und die US-DoD-5220-22.M-Methode und stellt so sicher, dass die Daten nicht wiederherstellbar sind.
Datensicherheit versus Wiederherstellbarkeit
Im Kontext der Datensicherheit ist das Überschreiben von Daten jedoch nicht immer ausreichend. Insbesondere bei modernen Solid-State-Drives (SSDs) und anderen Flash-Speichermedien können überschriebene Daten unter Umständen noch wiederhergestellt werden, da diese Medien zur Erhöhung der Lebensdauer und Effizienz des Speichermediums Daten oft auf nicht vorhersehbare Weise auf dem Medium verteilen.
Deshalb ist die physische Zerstörung bei SSD Laufwerken sowie Flash-Speichern meist die einzige Möglichkeit, die Daten sicher zu vernichten.
In Bezug auf die Datenrettung und -wiederherstellung hat das Überschreiben von Daten sowohl positive als auch negative Auswirkungen. Auf der einen Seite kann das Überschreiben von Daten dazu führen, dass wertvolle oder wichtige Informationen verloren gehen. Sobald Daten überschrieben wurden, ist es in der Regel nicht mehr möglich, sie wiederherzustellen, selbst mit speziellen Werkzeugen und Techniken.
Schnell können die Daten dauerhaft verloren gehen
Das versehentliche Überschreiben von Daten, die wiederhergestellt werden sollen, kann dazu führen, dass diese Daten dauerhaft verloren gehen. Deshalb werden bei einer professionellen Datenrettung verschiedene Maßnahmen ergriffen, um sicher mit einem Datenträger arbeiten zu können und ein Überschreiben von Daten zu verhindern.
Hierzu gehört zunächst das Anlegen einer Sicherung der Betriebsparameter bzw. Firmware der Datenträger, da eine Beschädigung oder ein Reset dieser Informationen eine Datenrettung unmöglich machen kann. Dies gilt gerade für Moderne SMR Festplatten von Western Digital, bei denen Hintergrundprozesse zu einem Reset des Translators führen können. Dieser Reset hat dann zur Folge dass die Festplatte nur noch Nullen ausliefert und ein Zugriff auf die Nutzerdaten nur noch mit hohem Aufwand und spezialisierten Tools möglich ist.
Bei einer professionellen Datenrettung werden die Datenträger zudem niemals schreibend eingebunden, sondern immer nur read-only, damit keine Schreibvorgänge auf dem originalen Datenträger stattfinden und zu einem Datenverlust führen. Von einem so eingebundenen Datenträger werden dann forensische Arbeitskopien erstellt. Diese Arbeitskopien sind dann die Grundlage der weiteren Arbeiten wie der Wiederherstellung verlorener Dateien und Ordner, der Reparatur des Dateisystems und zum Schluss auch der Datenextraktion der geretteten Daten.
